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Produktionen
A Chorus LineMusical von Marvin Hamlisch, Edward Kleban, James Kirkwood Jr. & Nicholas DanteWiederaufnahme
Bad Hersfelder Festspiele 2025 |
A Chorus Line |
Die offizielle neue deutsche Übersetzung, die ich im Auftrag von Concord Theatricals anlässlich des 45. Geburtstags von "A Chorus Line" geschrieben habe, feierte im Juni 2024 Premiere bei den Bad Hersfelder Festspielen.
Das Musical von Marvin Hamlisch, Edward Kleban, James Kirkwood Jr. & Nicholas Dante, das u.a. mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde, war dort ab dem 22. Juni 2024 für insgesamt 28 Vorstellungen zu sehen. Aufgrund des großen Erfolges wurde die Produktion in der folgenden Spielzeit für weitere zehn Vorstellungen wiederraufgenommen. Regie und Choreografie bei der Wiederaufnahme übernahm erneut Melissa King, die musikalische Leitung lag bei Christoph Wohlleben. Aufführungsrechte bei Concord Theatricals
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Über das Stück |
Nichts ist so schön wie eine Broadway-Show. Aber nichts ist so erbarmungslos wie die Audition, die den Proben vorangeht. – Der Regisseur Zach sucht unter den Bewerberinnen und Bewerbern nur vier Tänzerinnen und vier Tänzer. Er nimmt seine Sache genau und will die Menschen und ihre Geschichten kennenlernen. Warum sind sie bereit, die Schikanen ihres harten Berufs auf sich zu nehmen?
So erleben die Zuschauer ein dramatisches Auswahlverfahren und lernen in mitreißenden Songs all diese Menschen kennen. Schwierig wird es, als auch Zachs frühere Geliebte Cassie, einst Solotänzerin, sich für den Chorus bewirbt ... Und für alle bleibt die spannende Frage: Wer wird es am Ende schaffen? Die Bad Hersfelder Festspiele sind das erste deutschsprachige Theater, das "A Chorus Line" in einer eigenständigen Inszenierung und Choreografie auf die Bühne bringen darf. Diese Aufgabe übernimmt Melissa King. Seit vielen Jahren überzeugt sie mit ihren Choreografien (wie in diesem Sommer mit "Jesus Christ Superstar") und Inszenierungen (z.B. "Show Boat" in Bad Hersfeld) nicht nur das Publikum der Bad Hersfelder Festspiele, sondern im gesamten deutschsprachigen Raum. "A Chorus Line" von Marvin Hamlisch, Edward Kleban, James Kirkwood und Nicholas Dante wurde am Broadway von 1975 bis 1990 in mehr als 6000 Vorstellungen gezeigt und ist damit eines der erfolgreichsten Musicals. Der Inhalt ist spätestens auch seit der Verfilmung 1985 mit Michael Douglas als knallhartem Choreografen und Regisseur Zach bekannt. 1976 wurde der Pulitzer Preis für Theater an "A Chorus Line" vergeben, das damit eines der wenigen Musicals ist, dem je diese Ehre zuteil wurde. Text | Veranstalter |
"Eins sollte jedem klar sein:
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Besetzung |
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Kreativteam |
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"Also steh' ich da und ich suche tief in mir,
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Spieltermine |
Freitag, 11.07.2025 | 21:00 Uhr | Premiere (WA)
Samstag, 12.07.2025 | 15:00 Uhr Montag, 14.07.2025 | 20:30 Uhr Dienstag, 15.07.2025 | 20:30 Uhr Donnerstag, 17.07.2025 | 20:30 Uhr Samstag, 19.07.2025 | 15:00 Uhr Montag, 21.07.2025 | 20:30 Uhr Freitag, 25.07.2025 | 15:00 Uhr Samstag, 26.07.2025 | 15:00 Uhr Sonntag, 27.07.2025 | 21:00 Uhr | Derniere |
Videos |
A Chorus Line | Trailer zur Produktion bei den Bad Hersfelder Festspielen
Video © Bad Hersfelder Festspiele A Chorus Line | Vorbericht zur Produktion bei den Bad Hersfelder Festspielen
Video © SAT.1 |
Pressestimmen |
"Die Wiederaufnahmepremiere von 'A Chorus Line' bei den Festspielen in Bad Hersfeld am 11. Juli 2025 war ein emotional intensives Erlebnis und wirft einen kritischen Blick hinter die Kulissen des Showbusiness. Das Musical, geschaffen von James Kirkwood Jr. & Nicholas Dante (Buch), Marvin Hamlisch (Musik) und Edward Kleban (Lyrics), wurde in der deutschen Fassung von Robin Kulisch gezeigt. Unter der Regie und Choreografie von Melissa King erzählt es von 18 Tänzern und Tänzerinnen, die sich in einer unbarmherzigen Audition bewähren müssen – keine Pause, kein Entrinnen.
Das reduzierte Bühnenbild von Karin Fritz besteht primär aus Drehspiegeln, die nicht nur das Ensemble vervielfachen, sondern auch das Publikum reflektieren. Der Spiegel verbildlicht gesellschaftliches Urteil genauso wie Selbstreflexion, gleichzeitig vergrößert er optisch die unmittelbare Präsenz der Tänzerinnen und verstärkt ihre Geschichten. Der Regisseur Zach, hart, aber nachdenklich verkörpert von Arne Stephan, sitzt mitten im Publikum und zwingt die Zuschauer auf subtile Weise, zwischen Kandidatinnen und Juror Stellung zu beziehen – im wahrsten Sinne des Wortes. Diese Positionierung stärkt die Illusion, man wäre selbst Teil des Auswahlverfahrens. Das Ensemble beeindruckt in seiner Geschlossenheit und Bühnenpräsenz: Anfangs als Einheit auf einer weißen Linie, offenbaren die Darstellerinnen und Darsteller nach und nach ihre Ängste, Hoffnungen, Träume und Sorgen – individuell bewegen sie durch persönliche Einblicke und danach erfolgt ein kollektives Zurück-in-die-Reihe-Treten. Alle Darsteller, die an diesem Abend auf der Bühne standen, haben ihre Soli-Momente entsprechend genutzt und zum Gelingen des Stückes beigetragen. Entsprechend zum diesem Musical sollen alle Namen gleichwertig genannt werden, ohne jemand besonders hervorzuheben: Arne Stephan, Alan Byland, Samantha Turton, Myrthes Monteiro, Benjamin Sommerfeld, Tobias Stemmer, Josephina Mackensen, Rhys George, Stefan Schmitz, Jan-Eike Majert, Anneke Brunekreeft, Janina Moser, Maria Joachimstaller, Grace Simmons, Katrin Merkl, Alessandro Ripamonti, Johan Vandamme, Kevin Reichmann, Maickel Leijenhorst, Stephen Dole, Olivia Grassner, Clara Mills-Karzel. Angetrieben von dem satten Sound des Orchesters unter der Leitung von Christoph Wohlleben entfalten sich kraftvolle Tanzszenen, deren Herzschlag permanent spürbar bleibt. Besonders die Bläser und Percussions verstärken diese Kraft. [...] Glitzernde Broadway-Kostüme, Zylinder und ein maximal aufgeladenes Ensemble versprühen großen Musical-Glamour – das Publikum honorierte das mit tosendem Applaus und wohlverdienten Standing Ovations. Ein furioser Höhepunkt, der die gebündelte Energie des Ensembles zum Abschluss des Stücks noch einmal besonders zum Ausdruck bringt. Die symbolische Spiegelanordnung, die zentrale Platzierung des Regisseurs, das minimalistische Bühnenbild und die intime Monologstruktur fügen sich zu einem intensiven Bild einer harten, repetitiven Bühnenwelt zusammen. Das Stück zeigt – ungeschönt und kompromisslos –, dass Tanzen nicht nur Lust, sondern Broterwerb ist, ein Kampf um Anerkennung, Dauerpräsenz und Identität – und dass jeder sein Päckchen trägt. Musikalisch überzeugt die Produktion durch den klassischen Broadway-Sound, unterstützt vom satten Orchesterklang. Es ist eine Produktion, die tangiert und mitreißt, ein musikalisches Spiegelbild von Ehrgeiz, Verletzlichkeit und Gemeinschaft, ein kraftvolles Theatererlebnis, das das Publikum in Bad Hersfeld nicht nur unterhält, sondern nachhaltig berührt. »A Chorus Line« ist ein puristischer, emotional ehrlicher Abend. Mina Piston | Blickpunkt Musical |
"Ohne Pause, ohne Kompromiss: 'A Chorus Line' berührt in Bad Hersfeld mit emotionaler Wucht"
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Pressestimmen |
"Das Musical 'A Chorus Line' erzählt die Geschichte einer 'Audition', eines Vortanzens für eine neue Broadway-Produktion – ein knallhartes Auswahlverfahren, bei dem Regisseur Zach (Arne Stephan, unnahbar-kühl und zugleich mitfühlend-sympathisch), die Bewerber nicht nur körperlich, sondern auch mental an ihre Grenzen führt. Er zwingt sie zu einem Seelenstriptease auf offener Bühne, und langsam schälen sich dabei die wahren Charaktere hinter den glänzenden Strahle-Fotos hervor.
Jeder Tänzer, jede Tänzerin hat eine Geschichte: Sie handeln vom Kampf mit den Eltern, dem Erwachen der Sexualität, der Suche nach Identität, von Ablehnung, Enttäuschung – und der sie alle verbindenden Liebe zur Musik und zum Tanz. Das Musical basiert auf einer Idee der Broadway-Ikone Michael Bennett, der als Tänzer und Choreograf den knallharten Wettbewerb hinter den Glitzerfassaden des Showbusiness aus eigener Anschauung kannte. Auch Melissa King, die das Stück 2024 erstmals in einer vom US-Original abweichenden Fassung für die Bad Hersfelder Festspiele inszenierte, hat das Musicalhandwerk von der Pike auf gelernt – und mit viel Einfühlungsvermögen ein durchweg hochkarätiges Ensemble zusammengestellt, das die Vielschichtigkeit der Branche repräsentiert. Auch in der Wiederaufnahme ist das Stück nahezu unverändert: die mit Spiegeln begrenzte, an ein Tanzstudio erinnernde Bühne (Karin Fritz), die Outfits der Tänzer, die geschickt deren Charakter widerspiegeln (Connie Lüders), und das stimmungsvolle Lichtdesign (Pia Virolainen und Svein Selvik). Besonders gelungen ist der Einsatz von Video-Einspielern, die einerseits den am Regiepult thronenden Zach, andererseits die von Anstrengung gezeichneten Gesichter der Tänzerinnen und Tänzer gekonnt ins Bühnenbild rücken (Videodesign: Eric Dunlap). Die auffälligste Umbesetzung ist Samantha Turton, die diesmal die Rolle der Cassie spielt – einer nicht mehr ganz jungen, ehemaligen Startänzerin und früheren Geliebten von Zach. Nach Jahren ohne Engagement bettelt sie geradezu darum, sich in die Chorus Line einreihen zu dürfen. Doch sie weiß genau: 'Wir sind alle etwas Besonderes.' Samantha Turton, die schon in vielen Engagements in Bad Hersfeld mit ihrer tänzerischen Leidenschaft auffiel, spielt mit Bravour den wohlverdienten Solopart und erhält viel Beifall für den berühmten Spiegeltanz. 'A Chorus Line' ist aber ein Ensemble-Stück, aus dem einzelne Darstellerinnen und Darsteller aufgrund ihrer Rollen und ihrer Songs herausragen – so etwa Olivia Grassner (als kesse Sheila), Clara Mills-Karzell (Val mit dem wohl bekanntesten Song 'Brust und Arsch'), Myrthes Monteiro (Diana mit dem Song 'Gar nichts') oder Kevin Reichmann (Paul mit seiner berührenden Lebensbeichte). [...] Dem Premierenpublikum gefällt die Wiederaufnahme: Es spendet schon nach den einzelnen Songs begeisterten Beifall. Nachdem Schlussakkord, hält es die Zuschauer nicht mehr auf den Plätzen. Minutenlanger Applaus und Bravorufe – dreimal werden die Darsteller auf die Bühne zurückgeklatscht. Die verdiente Anerkennung für ein etwas anderes Musical." Kai Struthoff | Hersfelder Zeitung |
"Der minutenlange, lautstarke Applaus der Zuschauer:innen war mehr als verdient für eine Inszenierung, die definitiv etwas besonderes im Musiktheaterzirkus darstellt.""
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Pressestimmen |
"Wenn der letzte Spot erlischt und Stille einkehrt, dann bleibt vor allem eines zurück: Gänsehaut. Die Bad Hersfelder Inszenierung von 'A Chorus Line' ist mehr als nur ein Musical – sie ist ein kraftvolles Bekenntnis zu Kunst, Ehrlichkeit und dem ewigen Wunsch, gesehen zu werden. Die gefeierte Produktion von Regisseurin und Choreografin Melissa King kehrt nach dem Riesenerfolg des Vorjahres zurück in die Stiftsruine – mit neuem Schwung, frischem Ensemble und einer berührenden Intensität, die lange nachwirkt.
Die Story ist schnell erzählt: Ein Choreograf sucht Tänzer für ein neues Musical. Doch wer eine simple Talentshow erwartet, wird von Beginn an eines Besseren belehrt. Stattdessen bittet der Choreograf die Bewerber, persönliche Geschichten zu erzählen – aus Kindheit und Karriere, von Zweifeln, Rückschlägen und Träumen. Es ist ein Casting, das sich in ein schonungsloses Gruppenporträt verwandelt. Kein Glanz, kein Glamour – stattdessen Schmerz, Hoffnung und Ehrlichkeit. Und genau das macht die Aufführung so kraftvoll. Ein Ensemble im Rampenlicht Melissa Kings Inszenierung lebt vom Tempo, von der Authentizität der Szenenwechsel – und vor allem von der herausragenden Arbeit des Ensembles. Tänzerisch wird hier ein Niveau erreicht, das aufhorchen lässt: präzise, synchron, emotional aufgeladen. Jeder Schritt wirkt durchdacht, jedes Solo erzählt eine eigene Geschichte. Und obwohl es ein Chor ist, eine Reihe von Bewerbern, bleibt jede Figur individuell, eigenständig und glaubwürdig. Direkt, berührend, greifbar Arne Stephan als Zach bringt die nötige Autorität auf die Bühne, ohne jemals zur Karikatur zu werden. In der Bad Hersfelder Inszenierung wird sein Hintergrund als ehemaliger Tänzer gezeigt – ein starker Kontrast zur bekannten Filmversion mit Michael Douglas. So erhält die Rolle mehr Tiefe und Verletzlichkeit. Einen besonderen Reiz macht auch die deutsche Sprache aus, in der das gesamte Stück gespielt und gesungen wird. Dadurch bleiben keine Nuancen verborgen. Die Zuschauer verstehen sofort, was die Tänzer bewegt – keine Sprachbarriere trennt das Publikum vom Innenleben der Figuren. Diese Entscheidung macht die Inszenierung direkter, berührender, greifbarer. Die perfekte Besetzung Zu den Ensemblemitgliedern gehören unter anderem Josephina Mackensen, Janina Moser, Maikel Leijenhorst, Samantha Turton, Tobias Stemmer, Julia Elena Heinrich und Stephen Dole. Sie fügen sich nahtlos ein und bringen ihre eigenen Farben, Erfahrungen und Stärken mit auf die Bühne. Dass viele der Charaktere gemeinsam mit den Darstellern entwickelt wurden, merkt man: Hier ist nichts aufgesetzt, nichts künstlich – sondern lebendige Bühnenkunst, wie sie intensiver kaum sein kann. Ein Spiegelbild der Gesellschaft Auch das Bühnenbild von Karin Fritz verdient Applaus. Es schafft mit wenigen Elementen einen offenen Raum, der Projektionen zulässt – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Unterstützt wird das durch die atmosphärischen Videos von Eric Dunlap, die die Szenen zusätzlich emotional aufladen. Die Kostüme von Conny Lüders unterstreichen die jeweilige Persönlichkeit, ohne den Fokus von der Geschichte zu nehmen. Alles wirkt harmonisch und präzise abgestimmt – eine Inszenierung wie ein perfekt funktionierendes Uhrwerk. Bad Hersfeld zeigt mit dieser Neuauflage von 'A Chorus Line', wie Musical heute aussehen kann: leidenschaftlich, ehrlich, modern – und dabei dem Geist des Originals verpflichtet. Das Publikum spendet langanhaltenden Applaus, es gibt Standing Ovations. Völlig verdient." Osthessen News |
"Tränen, Schweiß und große Träume: Hier zeigt Theater sein wahres Gesicht"
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"Manchmal sind es die leisen Töne, die am lautesten nachhallen. 'A Chorus Line' ist so ein Stück – ein Musical, das zwar mit Tanz, Musik und Tempo glänzt, aber in Wahrheit auf ganz andere Weise berührt. Dieser Abend hat nicht nur unterhalten, sondern jeden emotional erwischt. Vielleicht, weil hier nicht Superhelden auf der Bühne stehen, sondern ganz normale Menschen – mit Sorgen, Zweifeln, Träumen. Menschen, die trotz Ablehnung, Verletzungen und Unsicherheiten jeden Tag wieder aufstehen, um ihren Traum zu leben. Und wer kann sich darin nicht wiederfinden?
Was besonders in Erinnerung bleibt, ist die Energie des Ensembles. Jeder einzelne dieser Darstellerinnen und Darsteller legt sein Herz auf die Bühne, mit einer Offenheit und Spielfreude, die unter die Haut geht. Dass die Geschichten auf wahren Erlebnissen beruhen – und sich die Darsteller der Bad Hersfelder Fassung teilweise selbst einbringen konnten –, macht das Ganze noch glaubwürdiger. Es wirkt nie gespielt, sondern ehrlich – wie ein kollektives Bekenntnis zu einem Beruf, der zwar glänzend aussieht, aber oft brutal ist." Constantin von Butler | Osthessen News |
Pressestimmen |
"Der Broadway-Klassiker 'A Chorus Line' ist eines der erfolgreichsten Musicals aller Zeiten, in Deutschland aber wegen der straffen Lizenzbestimmungen eher selten zu sehen. Den Bad Hersfelder Festspielen ist es jedoch gelungen, sich die Rechte für eine große deutschsprachige Inszenierung zu sichern, die in der Freilichtsaison 2024 als der große Headliner in der Stiftsruine gespielt wird. Melissa Kings großartige Choreographien und das fantastisch tanzende Ensemble machen einen Besuch lohnenswert. [...]
Es wird der knallharte Alltag des Musicaldarsteller-Daseins anhand einer schonungslosen Audition erzählt, in der die Casting-Teilnehmer für ein Tanzmusical als Ensemble vorsprechen. Die Zahl an Teilnehmern und Teilnehmerinnen schrumpft mehr und mehr, sodass am Ende von etwa 18 Bewerbern noch acht Verbliebene für die Show ausgewählt werden, nachdem jede und jeder von ihnen vor dem Casting-Direktor und Choreographen einen Seelenstriptease hinlegen musste. Bei der großen Shownummer im fertig gecasteten Musical verschwimmt die mühsam hervorgelockte Individualität des Ensembles wieder zu einer glitzernden Einheit – der Teufelskreis des Business beginnt von vorne. Karin Fritz kreiert für Melissa Kings Version des Klassikers ein simples, aber umso eindrucksvolleres Bühnenbild: Große, drehbare Spiegelwände versetzen direkt in einen Tanzprobe-Saal und vermitteln das beengende Audition-Setting glasklar. [...] Conny Lüders Kostüme kleiden die einzelnen Darsteller mit Individualität und situativ perfekt passend ein – das große Highlight sind dabei natürlich die glitzernden Showroben am Ende des Stücks, die das große Ensemble als funkelnde Masse erscheinen lassen und einen echten Wow-Moment kreieren. [...] Herausragend sind auch Melissa Kings wuchtige Choreographien, die vor Energie und Niveau nur so strotzen. King versteht es wie keine andere, in ihre tänzerischen Abläufe sowohl Dramatik und Gefühl als auch unterhaltsamen Charme einzubauen und dabei ihren Tänzerinnen und Tänzern alles abzuverlangen. Eine Vielfalt an unterschiedlichsten Showtänzen wird gekonnt ineinander verschmolzen: Ballett löst Contemporary ab, wird von Jazzdance-Elementen durchzogen und von klassischen Revue-Tanzschritten ergänzt. Tina Turners ikonische Rock’n’Roll-Tanzschritte geben sich mit Fosse-Moves à la 'Chicago' die Klinke in die Hand; Madonnas Vogueging ist genauso erkennbar wie Busby Berkeleys MGM-Filmtänze und Steppeinlagen, die an Fred Astaire und Gene Kelly erinnern. Großes Kino, das nicht nur dem Publikum den Atem raubt: Das fantastische Ensemble setzt Kings konditionelle Feuerwerkssalven mehr als virtuos um – jeder einzelne sprüht vor Energie und bringt die individuelle Persönlichkeit der jeweiligen Figur in die Tänze ein. Ein Fest für die Augen – und übrigens auch für die Ohren! Dass das Ensemble während und kurz nach den choreographierten Eilmärschen noch Luft zum Singen hat, ist erstaunlich. Dass dabei alle so volltönend die Songs schmettern, umso mehr. [...] Die Bad Hersfelder 'Chorus Line' kann sich sehen lassen: Die Visualität der Bühne und der Choreographien beeindrucken." André Böke | musicalzentrale (2024) |
"Herausragende Choreographien mit einer dynamischen Cast. Visuell ansprechend inszeniert und perfekt besetzt."
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"Nach unzähligen Preisen, darunter neun Tony Awards, feierte das Musical, das 1980 in Berlin seine deutsche Uraufführung erlebte, nun bei den Bad Hersfelder Festspielen in einer eigenen Inszenierung mit eigener Choreografie eine umjubelte Premiere. [...]
...ein besonderes und absolut sehenswertes Musical. Denn es geht um Emotionen, auch um Bewegung, aber vor allem um eine Hoffnung. 'Ich schaffe es', sagen und singen die jungen Leute, denn 'Ich brauche den Job'. Und der Weg dahin ist selbst für die Rollen-DarstellerInnen auf der Bühne, die hier ja ein häufig wiederkehrendes Dejavu erleben, mit großen Emotionen verbunden, so waren bei einer Künstlerin bei ihrem Solo sogar echte Tränen zu entdecken. Wer sich also als Zuschauer auf so viel Tiefgang einlassen kann und keine optischen oder hörbaren Verschnaufpausen benötigt, der wird in Bad Hersfeld voll und ganz auf seine Kosten kommen. Das Premierenpublikum war jedenfalls hellauf begeistert [...] Musikalisch hat 'A Chorus Line' typischen Broadwaysound und teils dramatische Musicalballaden zu bieten [...] Melissa King hat sowohl die Regie als auch die Choreografie übernommen und macht in Bad Hersfeld definitiv einen guten Job. Sie schafft es, dass die jungen Talente, die zu Beginn der Show nur eine Nummer sind, glaubwürdig zu hoffnungsvollen, aber auch hoffnungslosen Persönlichkeiten wachsen, an deren Schicksalen man teilnehmen muss. [...] 'A Chorus Line' ist ein ganz anderes Musical, verglichen mit dem, was man sonst hierzulande auf den Musicalbühnen zu sehen bekommt. Es spielt sich bzw. seine Protagonisten selbst und braucht daher auch keine großen optischen Reize. Wenn die großen Bühnenbilder fehlen, konzentriert man sich bekanntermaßen auf die KünstlerInnen und die liefern bei den Bad Hersfelder Festspielen. Geführt von einer zielsicheren Regie entwickelt sich ein Charakterspiel der besseren Art, bei dem man gebannt den Emotionen auf der Bühne folgen kann. Der minutenlange, lautstarke Applaus der ZuschauerInnen war mehr als verdient für eine Inszenierung, die definitiv etwas besonderes im Musiktheaterzirkus darstellt." Jörg Beese | Da Capo Magazin (2024) |
Pressestimmen |
"Unter den Musicalklassikern nimmt 'A Chorus Line' von James Kirkwood jr. und Nicholas Dante (Buch), Marvin Hamlisch (Musik) und Edward Kleban (Songtexte) eine Sonderstellung ein, nicht nur, weil es keine große, zusammenhängende Geschichte erzählt, stattdessen episodisch in einer alltäglichen Rahmenhandlung bleibt, sondern vor allem, weil es sehr puristisch umgesetzt am besten wirkt.
Ein teamfähiges, homogen wirklich gutes Ensemble, ein großes, erstklassiges Orchester, ein zurückhaltendes Bühnenbild: das sind die Zutaten, um einen fetzigen, unterhaltsamen, nachdenklichen, tiefgründigen, mitreißenden und bewegenden Musicalabend sprichwörtlich auf die Beine zu stellen. Das ist den Bad Hersfelder Festspielen mit ihrer diesjährigen Inszenierung sehr gut gelungen – nach einer Produktion in Hamburg erst die zweite, die die neue deutsche Übersetzung von Robin Kulisch verwendet. [...] 'A Chorus Line' ist natürlich ein Ensemblestück, das ausdrücklich keine Hauptrollen vorsieht, weil jedes Solo gleich wieder in die Chorlinie zurücktritt. Einzelne Mitwirkende hervorzuheben, wäre ungerecht und entspräche eben auch nicht der Intention des Musicals. Dieses Ensemble agiert, bei aller Verschiedenartigkeit der einzelnen Darstellerinnen und Darsteller, wundervoll homogen. Ausnahmslos alle überzeugen in ihrer jeweiligen Rolle, wirken, als spielten sie sich selbst (was bei der Uraufführung 1975 auch in den meisten Rollen tatsächlich der Fall war) und agieren damit genau richtig für dieses Musical. Jedem gelingt die Herausforderung, sich aus der Gruppe zu lösen, ins Rampenlicht zu treten, zu fesseln und zu berühren und direkt danach wieder homogen im Ensemble aufzugehen. Mit großer Spielfreude, großartigen Stimmen, tänzerischer Anmut und akrobatischem Geschick meistern sie jede Hürde, die das Stück bietet. Vor allem werden sie mit der körperlichen Anstrengung, welche die pausenlose Aufführung ihnen über zwei Stunden lang abverlangt, scheinbar mühelos fertig – spielend eben. Das tun sie allesamt mitreißend und absolut glaubhaft [...] Dabei werden sie unterstützt, untermalt und kundig begleitet vom satten Sound, den das große Orchester der Bad Hersfelder Festspiele spritzig und bestens gekonnt live bietet. Die begeisterten Standing Ovations haben sich alle Mitwirkenden mehr als verdient. Sehr lohnend!" Hildegard Wiecker | kulturfeder (2024) |
"In der schwungvollen und musikalisch wie visuell mitreißenden Fassung gewährte das Ensemble dem Premierenpublikum am Samstagabend einen Blick hinter die Kulissen der Musical-Szene – und in die Hoffnungen, Träume und Ängste von Darstellerinnen und Darstellern. "
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Pressestimmen |
"In einer Art Seelenstriptease öffnen sich die Kandidaten mehr oder weniger und geben interessante Einblicke in ihr Leben. Man kann es auch so zusammenfassen, wie es Intendant Joern Hinkel im Vorwort des Programmheftes tut: 'Marvin Hamlisch gelingt es in A Chorus Line, die Gnadenlosigkeit der Musikbranchen-Maschinerie, den Zwang zum immergleichen repetitiven Heile-Welt-Glamour in Töne zu fassen und ihnen ganz zärtliche, einzigartige musikalische innere Monologe gegenüberzustellen.'
Und tatsächlich gelingt es dem Komponisten Marvin Hamlisch hervorragend, die verschiedenen Stimmungen in Musik umzusetzen. Die Liedtexte zu 'A Chorus Line' stammen von Edward Kleban, das Buch von James Kirkwood und Nicholas Dante. In Bad Hersfeld wird die durchgängig deutsche Fassung von Robin Kulisch aufgeführt. Die Rollen spiegeln die ganze Bandbreite der amerikanischen Bevölkerung wider, sei es beispielsweise der Afroamerikaner Richie oder die Tänzerin Diana mit puerto-ricanischen Wurzeln. Auch das Thema Homosexualität wird offen und selbstverständlich behandelt, und so war 'A Chorus Line' 1975 vielleicht sogar ein wenig wegweisend für das gesamte Musical-Genre. [...] Dass Regie und Choreografie in Bad Hersfeld in den Händen der renommierten Choreografin Melissa King liegen, ist ein weiterer Glücksfall, denn sie kennt das Geschäft auch aus ihrer Zeit als Tänzerin. Ihre Inszenierung zeigt sehr eindringlich die harte Welt des Showbusiness und rückt Menschen in den Mittelpunkt, die sonst nicht so sehr im Rampenlicht stehen. So ist auch in diesem Fall das Ensemble der Star der Produktion. [...] In rund zweieinviertel Stunden (ohne Pause) kann der Besucher in Bad Hersfeld in eine Audition eintauchen und so einen kleinen Blick 'hinter die Kulissen' werfen. Auch in diesem Jahr ist den Festspielen eine sehens- und hörenswerte Musical-Inszenierung gelungen, denn unter der musikalischen Leitung von Christoph Wohlleben erklingt das große Orchester schwungvoll aus dem Graben." Markus Lamers | Der Opernfreund (2024) |
"Rückkehr einer Legende – Ein Juwel des Musical-Katalogs wird zu neuem strahlendem Bühnenleben erweckt."
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"Am Ende sind die Protagonisten wieder ununterscheidbar geworden, aufgegangen in der perfekten Synchronität des Ensembles, um den Star zu unterstützen und ihm den glitzernden Rahmen zu setzen. Ihr Auftrag lautet: Unter gar keinen Umständen den Fokus auf sich ziehen. Die Idee des 1975 uraufgeführten Stückes 'A Chorus Line', das sämtliche bis dahin geltenden Aufführungsrekorde brach, besteht darin, Ensemblemitgliedern, die im Showbiz-Alltag für den Zuschauer eher weniger präsent bleiben, ins Zentrum einer dramatischen Handlung zu stellen und Menschen hinter der aufs Funktionieren gedrillten Show-Maschinerie zu zeigen.
Lange Zeit waren die Lizenzrechte mit umfangreichen Vorgaben vor allem zu Regie und Choreografie verbunden, sodass das legendäre Werk im deutschsprachigen Raum nur wenig präsent war. Nachdem das Stück nun aber für freie Inszenierungen verfügbar ist, zeigen die Bad Hersfelder Festspiele kurz nach dem Hamburger First Stage Theater die bereits zweite freie deutschsprachige Inszenierung, wofür inzwischen auch eine neue Übersetzung von Robin Kulisch zur Verfügung steht, die die zuletzt gültige Fassung von Michael Kunze abgelöst hat [...] Der hierdurch möglich gewordene frische Wind tut dem Stück sehr gut. [...] Regie und Choreografie liegen bei dieser Produktion in einer Hand: Melissa King bringt die Show mit großer Stückexpertise und liebevoller Sorgfalt auf die Bühne. Ihre Inszenierung sucht nach möglichen sinnhaften Ergänzungen, ohne das Stück infrage zu stellen – das sieht man bei freien Inszenierungen leider oft anders. In der Personenregie stimmen die Details und tänzerisch versucht sie erst gar nicht, das Rad neu zu erfinden: So ist etwa auch die ikonische kreisförmige Formation der großen Finalnummer Bestandteil der Hersfelder Show. Die Ensembleleistung ist großartig: Sämtliche Darstellerinnen und Darsteller singen, tanzen und – das ist bei diesem Stück besonders wichtig – spielen fabelhaft. Arne Stephan gibt einen an der Oberfläche pragmatischen Zach, dessen hartherzige Maske gegenüber Cassie jedoch nur bedingt resistent ist. In deren großer und mächtiger Solonummer überzeugt Emma Kate Nelson mit toller Stimme und exaktem Tanz. Hervorzuheben ist auch die schauspielerisch eindringliche und gesanglich äußerst nuancierte Leistung von Kevin Reichmann, dem als Paul der sicherlich dramatischste Moment der Show gehört. Beim begeisterten Schlussapplaus bedankt sich das Publikum am meisten bei Christoph Wohlleben, seit jeher ein Garant für die musikalische Qualität der Hersfelder Musical-Produktionen, dem es gelingt, die Songs trotz ihres Alters lebendig, frisch und voller mitreißender Energie erklingen zu lassen. Ein Juwel des Musical-Katalogs wird zu neuem strahlendem Bühnenleben erweckt." Markus Zeller | Musical Today (2024) |










