How To Protect Your Internal Ecosystem2022
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Übersetzung
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How To Protect
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Stückentwicklung von Miriam Schmidtke
in Zusammenarbeit mit Mimu Merz Englische Übersetzung |
Englische Übersetzung des Stückes "How To Protect Your Internal Ecosystem", einer Stückentwicklung von Miriam Schmidtke in Zusammenarbeit mit Mimu Merz, die 2019 in Wien uraufgeführt wurde.
Die Uraufführung war eine Produktion von ada – artistic dynamic association und asifism in Kooperation mit WERK X-Petersplatz und VORBRENNER des BRUX / Freies Theater Innsbruck. Eine Hörspiel-Adaption wurde im Juli 2020 im ORF ausgestrahlt. |
Über das
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Buch
Miriam Schmidtke in Zusammenarbeit mit Mimu Merz Englische Übersetzung Robin Kulisch Uraufführung 23. Oktober 2019 WERK X-Petersplatz | Wien Hörspiel-Adaption für ORF Erstausstrahlung Juli 2020 Ö1 Kunstradio |
Um Computerchips herzustellen, sind Orte minimalster Luftverschmutzung nötig, so genannte Reinräume.
Die Fabrikarbeit ist monoton, sozial isoliert und folgt einem strengen Fertigungsprotokoll. Die dort gefertigten Chips landen unter anderem in Smartphones, also jenen Gadgets, die für die Digitalisierung verantwortlich sind und das fordistische Arbeitssystem eigentlich abgelöst haben. Anstelle dessen ist ein Selbstverwirklichungsimperativ getreten durch den wir lernen, perfekt zu repräsentieren. Die Konsequenz: wir studieren die besten Posen, die wir im Alltag stets wiederholen – unsere eigene Performance wird selbst wieder zur Fließbandarbeit. Ausgehend von der Setzung einer Fertigungskette in einem Reinraum entsteht eine Performance an der Schnittstelle von Regie, Video, Sound, Sprache und Choreografie. In dieser intermedialen, hochrhythmisch inszenierten Collage werden die gegenläufigen Aspekte der Fabrik-Innen- und der gesellschaftlichen Außenwelt miteinander in Beziehung setzt und Themen wie Arbeit und Loop, (Post)Fordismus und die Kommodifizierung des weiblichen Körpers verhandelt. Die Regisseurin und Medienkünstlerin Miriam Schmidtke reflektiert durch die Metapher des in sich abgeschlossenen Reinraums, einem Ausnahmeort sondergleichen, im Zuge der Stückentwicklung mit ihrer Co-Autorin Mimu Merz und ihren Darstellerinnen über Perspektiven der Selbstinszenierung und fragt sich: Inwieweit ist ein Rückzug aus all dem als schützenwerte Strategie möglich und nötig? How to protect your internal ecosystem? Text | Veranstalter |
Cast |
Besetzung der Uraufführung
am WERK X-Petersplatz, Wien |
Naemi
Naemi Latzer Mimu Mimu Merz |
I have to remind myself to remember everything.
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Kreativteam |
Kreativteam der Produktion
am WERK X-Petersplatz, Wien |
Inszenierung & Konzept
Miriam Schmidtke Kostüme Florian Kiehl Musik Mimu Merz Mitarbeit Musik Bernhard Hollinger Video, Licht, Technische Direktion Martin Siemann Choreografie Lisa Magnan |
I have been young for so long now that I'm starting to feel old.
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Presse-stimmen |
Deutschlandfunk Kultur, Corso
23. Oktober 2019 |
"In einer Welt voll steriler Oberflächlichkeit erscheint das menschliche Wesen immer unzulänglich. Die Existenz wird vielmehr ein rituelles Vegetieren mit lauter neurotischen Vorgängen, von denen sich die Darsteller emanzipieren sollen.
'Wie kann ich eigentlich auch mein inneres Ökosystem, mein eigenes Ökosystem, irgendwie schützen vor dem, was draußen passiert, aber auch teilweise vor dem, was in mir drinnen passiert?' [sagt Miriam Schmidtke]. 'Ökosystem' meint hier die menschliche Psyche und Physis, die einer feindlichen, fordernden Welt ausgesetzt sind. Gewissermaßen wirken die menschenfeindlichen Bedingungen der Clean Rooms in den dort entstandenen Produkten fort und bestimmen unser Leben, so könnte man Miriam Schmidtke interpretieren." |
"Steril, akkurat, dystopisch [...] Die Stückentwicklung von Regisseurin Miriam Schmidtke und Darstellerin Mimu Merz zeigt eine durchprogrammierte, kalte Welt. [...] Dem Publikum [wird] nicht bloß ein Spiegel vorgehalten. Vielmehr inszeniert Schmidtke hier trostlose Routinen des Alltagslebens. Schlafen, Essen, Sport, Sex, der Austausch von Begrüßungsfloskeln, on repeat."
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Kommentar zur Performance von Kilian Jörg
Philosoph | Gründer von Philosophy Unbound |
"Das Setting des Stücks bildet der Cleanroom, ein künstliches Produktionsmilieu in dem die Luftverschmutzung auf ein Minimum reduziert wird, um das Einschreiben von Binärmustern im Nanobereich unserer Siliziumchips zu ermöglichen. [...]
An diesem Akkzelerationspunkt vermischen sich einst binär gedachte Pole wie Arbeit und Freizeit, Körper und Geist, Sinn und Zweck oder eben Mensch und Maschine. Ihre Bewegungen erinnern an die simulierte Natürlichkeit von den Sims, gepaart mit den effizienten Bewegungsabläufen von automatischen Staubsaugern. Sie führen monologisierende Gespräche über die Vor- und Nachteile von Schlafen und Wachen, Essen und Hungern, Sein und Nicht-Sein – alles ist sinnlos, doch genau darüber können die sonst so öffentlichkeitsgewandten nichts ausdrücken. In der geloopten Trivialität ihrer sterilen Lebenswelt ist es auf einmal die Zusehende, die den reibenden Schmerz dieser Entfremdungskultur zu spüren bekommt. Denn die seelischen und kapitalistischen Innenräume auf der Bühne sind zu reingehalten, um noch irgendwas anderes als ein 'Weiter wie bisher' für ihre Protagonistinnen transportieren zu können. Als Zusehende findet man sich dieser Welt ausgeliefert, mit der wir alle vernetzt sind. Durch ihre Zurschaustellung auf der Bühne können wir erfahren, was wir im digitalen Alltag vielleicht schon übersehen: wie schmerzhaft reibungsfrei diese Sauberkeit ist, wie weit der Schmutz unserer hypermodernen Kultur bereits in monoton-kreisenden Achterbewegungen aus unserem Sichtfeld gekehrt wird. In einer ökologischen Kultur jenseits der Moderne werden wir uns der anderen Seite der Reinheitsräume, den Wastelands und toxischen, nach jeder seltenen Erde ausgelutschten Landschaften, annehmen müssen. Auch in ihnen werden wir Sesshaftigkeit erproben müssen um Lebensformen jenseits der in ihrer Reinheit zerstörerischen Moderne zu erfinden. Die Protagonistinnen in 'How To Protect Your Internal Ecosystem' scheitern an diesem Übergang, genau weil sie in den Innenräumen der modernen Technologie gefangen bleiben: selbst nach dem Kollaps bleibt ihnen nichts übrig, als dasselbe nochmals von Neuen zu beginnen – ihnen fehlt das Vokabular für den Übertritt in die andere Zone. Doch sie scheitern nur, damit wir – auf der anderen Seite der Bühne – es besser machen können. Nach Miriam Schmidtkes Stück haben wir alle ein Gefühl dafür, wo die verschmutzende Vernetzung zu viel geworden ist und andere Form des Lebens die einzigen des Überlebens sein werden." |
How To Protect Your Internal Ecosystem | Trailer zur Uraufführung am WERK X-Petersplatz in Wien
Trailer © WERK X-Petersplatz 2019
Trailer © WERK X-Petersplatz 2019