Produktionen
In StanniolpapierMusical von Björn SC DeignerUNI.T - Theater der UdK, Berlin
2021 |
In Stanniolpapier |
Übersetzung einiger Liedtexte für das Projekt des 2. Jahrgangs Musical/Show der UdK Berlin nach dem Stück von Björn SC Deigner unter der Regie von Mathias Noack. Die Musikalische Leitung der Produktion übernahm Adam Benzwi.
Da aufgrund der aktuellen Situation Aufführungen vor Publikum nicht möglich waren, fand die Premiere am 01. Mai 2021 online als Livestream statt. Eine Wiederaufnahme vor Publikum fand im Februar und März 2022 statt. |
Über das Stück |
"Ich hab keine Angst. Ich bin durch alles gegangen in meinem Leben. Nur eben ohne Angst." sagt Maria, die Protagonistin, zu Beginn des Stücks von Björn SC Deigner. Maria ist Prostituierte und der Autor erzählt ihre Geschichte, die einer wahren Begebenheit folgt, ohne Milieukitsch, ohne Larmoyanz, ohne spießige Rotlichtromantik. Maria ist eine faszinierende Frau mit einem pragmatischen, unbesiegbaren Lebenswillen. Ihre Sprache ist nüchtern und melancholisch, poetisch und hart.
Das Thema Prostitution ist dem Musical nicht fremd. Der Abend des 2. Jahrgangs Musical/Show unternimmt den Versuch, das Stück mit den Mitteln des Musicals zu erzählen. Songs, Choreographien flechten sich in die Textflächen, erzählen die Geschichte auf einer anderen Ebene, kontrastieren sie. Musik von Andrew Lloyd Webber, Frank Wildhorn, David Yazbek, Cy Coleman und Kurt Weill trifft auf Rio Reiser, Andrew Lippa, Gerhard Gundermann, Stephan Flaherty, Faber und die Kapelle Petra. Die Hintergrundstrahlung des Stückes ist sexueller Missbrauch in der Kindheit. Ein Thema, das in Musicals eher angedeutet wird. Aber Missbrauch ist die Folie, vor der Marias Prostitution stattfindet. Marias Angstlosigkeit ist vermutlich eine Selbstbehauptung. Eine Überlebensstrategie. Unsere Überlebensstrategie ist Kunst. Text | Veranstalter |
"Ich bin durch alles gegangen in meinem Leben. Nur eben ohne Angst."
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Besetzung |
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"Ich hab keine Angst. Von Kindheit an nicht gehabt. Hat der Kinderarzt schon gewusst: Ihr Kind, das springt nochmal vom Hochhaus und schüttelt sich danach nur kurz."
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Kreativteam |
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Spieltermine |
UNI.T - Theater der UdK, Berlin
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Pressestimmen |
"Behutsam, ja liebevoll, nehmen zehn Studierende des Studiengangs Musical an der Berliner Universität der Künste (UDK) es jetzt mit ihren Mitteln mit dem schwierigen Stoff auf. Gekonnt reiten sie auf der Rasierklinge zwischen Selbstermächtigung und tiefen seelischen Verletzungen. […]
Songs und Choreografien verbinden sich mit den Textflächen, verstärken oder kontrastieren sie. In der Regie von Mathias Noack und musikalisch geleitet und am Piano begleitet von Adam Benzwi, unterstützt eine kluge und einfühlsame Song-Auswahl (Brecht/Weill, Hollaender, Rio Reiser, Musical-Songs etwa aus 'Sweet Charity' und 'Phantom der Oper'), Marias Binnenschau und ihre Außendarstellung." Ute Büsing | rbb 24 |
"Der zweite Jahrgang des Studiengangs Musical/Show der der Berliner Universität der Künste entwickelte aus der komplexen Vorlage ein spannendes Musical auf hohem Niveau [...]: eine tolle Leistung, die Hochachtung verdient, gleichermaßen für Konzept und Umsetzung."
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Pressestimmen |
"Der zweite Jahrgang des Studiengang Musical/Show der Berliner Universität der Künste entwickelte aus der komplexen Vorlage ein Musical auf hohem Niveau, das Corona-bedingt ohne Publikum als Livestream präsentiert wurde. [...]
Regisseur Mathias Noack hat mit den Studierenden eine Version entwickelt, in der die Episoden von Marias Biografie nur blitzlichthaft aufleuchten. Wenige Worte genügen, um den Fokus auf den Kern zu richten, nüchtern, ungeschnörkelt, oft hart. [...] Eine verblüffende Direktheit, auch bei manchen Tabuthemen, zieht sich als Linie durch den beeindruckenden Abend. Die Musik-Auswahl verdichtet, kontrastiert, illustriert die Stationen. Die Songs lassen echte Gefühle erahnen, erscheinen als Kommentare, seismografische Schwingungen der geschundenen Seele. Gemeinsam mit dem musikalischen Leiter Adam Benzwi griff das Ensemble treffsicher in den Fundus. [...] Dergestalt wachsen Text und Musik kongenial zusammen, ergänzen sich hervorragend. Die Regie bietet genügend Raum für leise Momente, Melancholie und rockig Aufgerautes, Show-Auftritte mit Neonlicht, Glitzer und Elend auf Tuchfühlung. Subtil zeichnet Mathias Noack die verschiedenen Stimmungen, sorgt für markante Konturen. Die Choreografie von Anne Retzlaff garniert keineswegs nur die Musik, sie verleiht der Produktion eine weitere Ebene, die ebenfalls tief in Marias verborgene Emotionen hineinschaut. Dadurch entstehen anrührende Augenblicke, die an Tanztheater-Elemente erinnern. Die Studierenden atmen sich regelrecht in diese Situationen ein, zeigen eine ausgereifte Körpersprache, die vor allem die Blessuren eines schlingernden Lebens demonstrieren. [...] Überhaupt lässt ihre Bühnenpräsenz immer wieder staunen [...] Viele bewegende Szenen addieren sich zu einem äußerst positiven Gesamtbild und manch großes Talent wirft sein Licht voraus. [...] eine tolle Leistung, die Hochachtung verdient, gleichermaßen für Konzept und Umsetzung." musicals – Das Musicalmagazin |
"100 Minuten des etwas anderen, mutigen Musical-Theaters."
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